Eröffnung der Ausstellung ist am Donnerstag, den 10. Juli um 19.00 Uhr
GEDENK- UND BEGEGNUNGSSTÄTTE
EHEMALIGES KGB-GEFÄNGNIS LEISTIKOWSTRASSE 1, POTSDAM
„Jeder Raum stellt seine eigenen Fragen“
Der Architekt Wolfgang Brune entwickelte das Konzept für die Gedenk- und Begegnungsstätte auf dem Areal des ehemaligen KGB-Gefängnisses Potsdam - einem Ort unvorstellbarer Menschenrechtsverletzungen. Der Entwurf schafft eine selbstverständliche Verbindung zwischen dem sensibel sanierten Bestand, dem Neubau und den Außenanlagen. Zurückhaltung und Abstraktion fördern die Konzentration auf den Ort und unterstreichen seine Bedeutung als einzigartiges Dokument der Zeitgeschichte. Die klar sichtbaren Spuren der Zeit sind ein mahnendes Zeichen für jeden sehenden Besucher. Katharina Gaenssler und Peter Neusser setzen sich in ihren großformatigen Fotoarbeiten mit dem Ort künstlerisch auseinander. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Wilhelm Vossenkuhl, Armin Nassehi und Lukas Hammerstein zu den Themen, Terror, Gedenken und Orte der Erinnerung.
Bauherr ist der evangelisch-kirchliche Hilfsverein. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur Brandenburg, Ministerin Prof. Dr. Wanka, mit Mitteln von Land, Bund und EU.
„...Stätten, an denen Unmenschliches geschah, verlieren ihren Halt in den normalen Zeitläufen. Sie fallen aus dem historisch geordneten Nacheinander von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft heraus. Sie werden in gewisser Weise zeitlos und machen das, was geschah, bleibend gegenwärtig. Die Geschichte solcher Stätten ist nie vergangen, sondern immer Gegenwart. Geschichte als bleibende Gegenwart ist Thema der Gedenkstätte...“ Wilhelm Vossenkuhl, Philosoph
„...Die Gedenk- und Begegnungsstätte des ehemaligen KGB-Gefängnisses in Potsdam ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie sich gepflegte Erinnerung Thematisierbarkeit und Aufmerksamkeit erkämpfen muss, wie es das kollektive Gedächtnis erst (wieder)herstellen muss, um wirken zu können. Denn so sehr gepflegte Erinnerung auch ein Herrschaftsmittel war, ist es auch ein Emanzipationsmittel, das vergegenwärtigt, was vergangen schien. Es macht Erfahrungen sagbar, die zuvor womöglich nur eine diffuse Stimme hatten; es erkämpft Aufmerksamkeit damit, dass es das Erinnern in einen Kontext setzt; und es benutzt das Medium der Architektur, um sich Persistenz gegen die Zeit, gegen das Vergessen zu verschaffen...“ Armin Nassehi, Soziologe