Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 1. Februar 2018 um 19 Uhr
Es sprechen
Nicola Borgmann Architekturgalerie München
Jörn Walter Oberbaudirektor a.D. Hamburg
Michael Ziller zillerplus Architekten und Stadtplaner
Der Ort ist immer Teil der Lösung. „Position“ ist mehrdeutig besetzt: als Lokalisierung eines Standorts und einer Haltung. Nicht die realisierten Bauten stehen im Fokus der Betrachtung, sondern die Magie der bestehenden Orte. Welche Impulse können diese geben? Gibt es Liebe auf den zweiten Blick? Die in der Ausstellung „Form follows Position“ von zillerplus gezeigten Projekte verbindet die Frage nach vorhandenen Qualitäten und Geschichten, die erst die Unverwechselbarkeit eine (Wohn)Ortes ausmachen.
Für die aktuellen Herausforderungen – von der baulichen bis zur gesellschaftlichen Ebene – sind andere Wege im Wohnungs- und Städtebau als bisher gefragt. Baugrund ist ein wertvolles, gemeinschaftliches Gut und wir müssen uns fragen, wie ressourcenschonend mit den Grundstücken, dem öffentlichen Freiraum, dem Lückenschluss im Stadtbild umgegangen werden kann. Wie kann die Architektur angemessen auf den stadträumlichen Kontext einer über Jahrhunderte gewachsenen Bebauung reagiert? Wo muss sich das Neue unterordnen? Wie schafft es gleichzeitig eine neue Identität? Und kann eine "städtische Restfläche" ein Ort für die Gemeinschaft werden?
„In unseren Entwürfen flirtet das Alltägliche mit dem Speziellen“ beschreibt Michael Ziller die Herangehensweise seines Büros. zillerplus macht sich auf die Suche nach den bestehenden, oft aus pragmatischen und funktionalen Gründen und am Ort entwickelten gewachsenen Strukturen. Aus der Faszination für das Vernakuläre ziehen wir unsere Inspiration. Die entstehenden Lösungen sind oft pragmatisch, gelegentlich radikal, so selbstverständlich wie möglich und so innovativ wie nötig – Aber immer authentisch mit dem Ort verbunden, eine Position einnehmend.
Für die Ausstellung hat der Reportage-Fotograf Hartmut Nägele die Atmosphäre der in Planung bzw. im Bau befindlichen Projekte in München und Hamburg in großformatigen Bildern eingefangen. Die Auswahl der Projekte spiegelt die Bandbreite der Wohnungstypologien und der Auftraggeber wider: Genossenschaftliches Wohnen, eine Bauherrengemeinschaft, aber auch eine städtische Wohnungsbaugesellschaft sowie ein Immobilienentwickler und Bestandshalter. Denn Wohnen muss jeder, unabhängig von Baubudget und Ort.