PLATZ NEHMEN!
Die Zukunft des Sitzens
Sehr herzlich laden wir Sie am Donnerstag, den 2. Oktober, um 18 Uhr zu Kurzvortägen, Diskussion und Finissage der Ausstellung PLATZ NEHMEN! von Moritz Holfelder in die Architekturgalerie München ein.
Dr. Simone Kuttiadan, Ärztin
Michael Geldmacher, Designer
Nils Holger Moormann, Designer und Hersteller
Peter Haimerl, Architekt
Nicola Borgmann und Moritz Holfelder (Moderation)
Im Sitzen erfolgreich: Werden wir in Zukunft auf Stühlen aus Pilzmyzelien und Holzresten Platz nehmen? Wie entwickeln sich organoide Technologien weiter, welche Bedeutung kann biophiles Design wirtschaftlich erlangen, das über die Inneneinrichtung hinaus geht und eine direkte Verbindung des Menschen zur Natur herstellt? Wie lange werden wir noch auf dem klassischen Wirtshausstuhl sitzen? Sind Stühle besonders gut für den Cradle-to-Cradle-Kreislauf geeignet? Welche Materialien sind nachhaltig und zukunftsweisend?
Der Mensch im Digitalzeitalter sitzt zu viel. Möbelhersteller entwickeln zusammen mit Designern und Architekten Konzepte für das „Sitzen in Bewegung“ – Spezialisten mit medizinischem Hintergrund plädieren für Stühle, auf denen das Verweilen sogar zu Muskelkater führen kann. Gut für die Gesundheit und den Körper!Die Veranstaltung erfasst den Status Quo des Sitzens gibt einen Ausblick: Wie werden wir in 20, 30 oder 50 Jahren sitzen? Was bedeutet das für die heimische Produktion? In Zukunft geht es vermutlich weniger um Quantität als um Qualität.
Der Fotograf Moritz Holfelder spürt diesem vielschichtigen Thema in seiner Serie PLATZ NEHMEN! nach. Er zeigt verlassene Stühle in der Natur und im Stadtraum, so wie er sie vorfindet – gezeichnet von Gebrauch, Wetter und Vergänglichkeit. Sie erzählen Geschichten von An- und Abwesenheit, von Einsamkeit und Geselligkeit von Resilienz und Vergänglichkeit. Die Ausstellung verbindet großformatige Fotografien, Leuchttische mit Dias und installative Objets trouvés. Zitate von Architektinnen und Architekten umkreisen den Stuhl als „Haus en miniature“ – und schlagen zugleich eine Brücke zur Geschichte des Ausstellungsortes am Viktualienmarkt: Der Hochbunker diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Stuhllager.
Die Ausstellung PLATZ NEHMEN! wird bis zum 3. Oktober im 1. und 2. Stockwerk der Architekturgalerie München gezeigt.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 15 Uhr bis 19 Uhr
ABITARE MINIMO IN MONTAGNA
Festival all'insù
Wie baut man in den Bergen zeitgemäß, nachhaltig und mit minimalem Eingriff?
Die Wanderausstellung ABITARE MINIMO IN MONTAGNA zeigt herausragende Beispiele aus ganz Italien – vom Alpenraum bis zu den Inseln – und macht sichtbar, wie Bauen im kleinen Maßstab neue Wege des Wohnens und Zusammenlebens eröffnet, Ressourcen schont und den Dialog mit Landschaft und Kontext sucht. Gezeigt werden 42 Projekte, die am gleichnamigen Preis ABITARE MINIMO IN MONTAGNA teilgenommen haben: darunter zwei Preisträger, vier Spezialauszeichnungen und zwölf Erwähnungen. Ergänzt durch die Begründungen der Jury eröffnen die Ausstellungstafeln einen breiten Einblick in die zeitgenössische italienische Baukultur. Vertreten sind Arbeiten aus den Provinzen Aosta, Avellino, Belluno, Bergamo, Bologna, Bozen, Catania, Cuneo, Lucca, Siracusa, Sondrio, Turin und Udine.
Das Spektrum reicht von öffentlichen Gebäuden, die zu neuem Leben erweckt wurden, über aufgegebene Wohnhäuser, die durch neue Funktionen und architektonische Qualität zurückgewonnen werden konnten, bis hin zu revitalisierten Altstädten. Viele der Projekte liegen in peripheren Regionen fern der Städte – Orte, die durch Architektur und mit oft minimalen Mitteln neuen Wert, neue Identität und nicht selten eine neue Seele gefunden haben.
Die Ausstellung wurde im Rahmen des Festival all’insù entwickelt, einem Architekturfestival der Comunità Montana di Valle Camonica. Sie wird unterstützt von Festival Architettura – Edizione 3, gefördert von der Direzione Generale Creatività Contemporanea des italienischen Kulturministeriums. Der Preis ABITARE MINIMO IN MONTAGNA wurde von der Comunità Montana di Valle Camonica als integraler Bestandteil des Festival all’insù ins Leben gerufen. Ziel ist es, gute Beispiele und Praktiken der Transformation insbesondere in kleinen Bergdörfern sichtbar zu machen. Ausgezeichnet werden Projekte, die mit geringem baulichem Eingriff und minimalem Boden- und Energieverbrauch auskommen und die dennoch hohe architektonische Qualität erreichen.
Die Ausstellung ABITARE MINIMO IN MONTAGNA wird bis zum 2. Oktober im Erdgeschoß der Architekturgalerie München gezeigt.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 15 Uhr bis 19 Uhr