ABITARE MINIMO IN MONTAGNA
Festival all’insù
Sehr herzlich laden wir zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, den 6. September, um 19 Uhr in die Architekturgalerie München ein.
Wie baut man in den Bergen zeitgemäß, nachhaltig und mit minimalem Eingriff?
Die Wanderausstellung ABITARE MINIMO IN MONTAGNA zeigt herausragende Beispiele aus ganz Italien – vom Alpenraum bis zu den Inseln – und macht sichtbar, wie Bauen im kleinen Maßstab neue Wege des Wohnens und Zusammenlebens eröffnet, Ressourcen schont und den Dialog mit Landschaft und Kontext sucht. Gezeigt werden 42 Projekte, die am gleichnamigen Preis ABITARE MINIMO IN MONTAGNA teilgenommen haben: darunter zwei Preisträger, vier Spezialauszeichnungen und zwölf Erwähnungen. Ergänzt durch die Begründungen der Jury eröffnen die Ausstellungstafeln einen breiten Einblick in die zeitgenössische italienische Baukultur. Vertreten sind Arbeiten aus den Provinzen Aosta, Avellino, Belluno, Bergamo, Bologna, Bozen, Catania, Cuneo, Lucca, Siracusa, Sondrio, Turin und Udine.
Das Spektrum reicht von öffentlichen Gebäuden, die zu neuem Leben erweckt wurden, über aufgegebene Wohnhäuser, die durch neue Funktionen und architektonische Qualität zurückgewonnen werden konnten, bis hin zu revitalisierten Altstädten. Viele der Projekte liegen in peripheren Regionen fern der Städte – Orte, die durch Architektur und mit oft minimalen Mitteln neuen Wert, neue Identität und nicht selten eine neue Seele gefunden haben.
Die Ausstellung wurde im Rahmen des Festival all’insù entwickelt, einem Architekturfestival der Comunità Montana di Valle Camonica. Sie wird unterstützt von Festival Architettura – Edizione 3, gefördert von der Direzione Generale Creatività Contemporanea des italienischen Kulturministeriums. Der Preis ABITARE MINIMO IN MONTAGNA wurde von der Comunità Montana di Valle Camonica als integraler Bestandteil des Festival all’insù ins Leben gerufen. Ziel ist es, gute Beispiele und Praktiken der Transformation insbesondere in kleinen Bergdörfern sichtbar zu machen. Ausgezeichnet werden Projekte, die mit geringem baulichem Eingriff und minimalem Boden- und Energieverbrauch auskommen und die dennoch hohe architektonische Qualität erreichen.
Im Mittelpunkt steht der Eingriff im kleinen Maßstab in Bergregionen – Projekte, die Ressourcen optimieren, bestehende Bausubstanz durch Sanierung, Wiederverwendung, Konservierung oder Teilrekonstruktion aufwerten und im Dialog zwischen Alt und Neu neue Perspektiven für Wohnen und Gemeinschaft eröffnen. Zugelassen waren fertiggestellte Projekte des letzten Jahrzehnts in Höhenlagen ab 600 Metern.
Die Jury – bestehend aus Dario Costi, Carla Bartolomucci, Federica Visconti, Antonio De Rossi und Giorgio Azzoni – bewertete die eingereichten Arbeiten nach fünf Kriterien:
1. das Verhältnis zwischen Qualität und eingesetzten Mitteln,
2. den architektonischen Dialog zwischen Bestand, Kontext und neuem Eingriff,
3. die Tragweite der architektonischen und gemeinschaftlichen Regeneration,
4. Innovation sowie ökologische und energetische Nachhaltigkeit,
5. die Übertragbarkeit der gewählten Strategien.
Nach Stationen in Italien, in der Schweiz (Chur, Fachhochschule Graubünden) und in Slowenien (Bled Culture Institute) ist München die letzte zentrale Etappe der europäischen Wanderausstellung – die ein weites Spektrum von Erfahrungen, Projekten und Perspektiven darstellt und den Diskurs über die Zukunft des Bauens in den Bergen prägt.
Die Ausstellung wird bis zum 2.Oktober im EG der Architekturgalerie München gezeigt.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 15 Uhr bis 19 Uhr