Sehr herzlich laden wir zur Lesung "Staubgedichte" von Sela Milla im Rahmen der Ausstellung "Kann die Wand da weg?" am Dienstag, den 19. September um 19 Uhr in die Architekturgalerie München ein.
Wer jemals ein Bauprojekt realisierte, egal welcher Größe, egal ob Neubau, Altbau, Hochbau, Tiefbau, egal auch wo und wann, kennt, was allen Baustellen gemeinsam ist: den Staub. Unendliche Mengen an Baustaub, in unterschiedlichster Farbe, Dichte, Feinheit und Gemeinheit; die Essenz des Baus gewissermaßen wie des Lebens überhaupt.
Die Schriftstellerin Sela Miller wurde vor einiger Zeit selber zur Bauherrin. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem Bauingenieur, renovierte sie einen ziemlich heruntergekommenen, denkmalgeschützten, oberbayerischen Einfirst-Bauernhof. Während der Bauarbeiten nahm Miller nicht nur Körperkontakt mit dem Baustaub auf, sie schrieb auch darüber. Über das Bauen im Bestand, die Höhen und Tiefen des Heimwerkens und Häuserbauens, über die handwerkliche Arbeit und die Mühsal des Erhalts jahrhundertealter Bausubstanz. Als inzwischen profunde Baustaubkennerin liest sie in der Architekturgalerie aus ihren noch unveröffentlichten neuen Texten mit dem Titel „Staubgedichte“.
Sela Miller lebt und schreibt in der Nähe von Tutzing im Süden Münchens. Zuletzt erschienen sind ihr Buch „Die Tulpen benehmen sich seltsam“, Büro Wilhelm Verlag (2021) und online das Stadtraumprojekt „Die Verborgene Sängerin“ (2020/21). www.wildeprosa.de