Die Ausstellung endet am 15. Mai um 12 Uhr.
Die Ausstellung „Constructing Culture - Architektur verbindet Kulturen“ präsentiert vier internationale Kulturbauten von KSP Jürgen Engel Architekten, darunter die Große Moschee in Algier, deren Bau im Jahr 2012 begonnen wurde. Wie kein anderes Projekt repräsentiert die künftig drittgrößte Große Moschee der Welt die länder-, kultur- und religionsübergreifende Zusammenarbeit. Sie wird im Auftrag des algerischen Staates von deutschen Architekten geplant und von einer chinesischen Baufirma errichtet. Weitere Projekte sind die Nationalbibliothek in Peking, das Kunstmuseum in Nanjing und das Art Museum Tianjin. Die Raumfolge der Ausstellung zeichnet die Chronologie der Auslandsaktivitäten von KSP Jürgen Engel Architekten nach. Der erste Ausstellungsraum zeigt die Projekte in Asien. Mit der Chinesischen Nationalbibliothek in Peking (Fertigstellung 2008) gelang der internationale Durchbruch. Vor über 10 Jahren wurde daher das Büro in Peking gegründet. In den Folgejahren wurden die Ausstellungshäuser in Nanjing (2010) und in Tianjin (2012) fertig gestellt. Die beiden nachfolgenden Räume zeigen Exponate zur Großen Moschee in Algier, deren Bau im Jahr 2012 begonnen wurde. Derzeit herrscht auf der Baustelle in Algier ein geschäftiges Treiben. Neben deutschen Architekten und einheimischen algerischen Arbeitern sind dort auch rund 1.200 Bauarbeiter des staatlichen chinesischen Generalunternehmers CSCEC beschäftigt (China State Construction Engineering Corporation). Insgesamt 44 atmosphärische, teils skurrile Fotografien illustrieren die unterschiedlichen Schauplätze und Baustellen sowie den jeweiligen kulturellen Kontext, in dem diese Bauwerke entstanden sind. Modelle, Materialmuster und weiterführende Informationen bieten die Möglichkeit, einzelne Aspekte zu vertiefen. Zitate von Jürgen Engel, die an den Ausstellungswänden abgedruckt sind, veranschaulichen die Vorgehensweise, architektonischen Überlegungen und gestalterischen Konzepte, die den vier Kulturbauten zugrunde liegen.
Anlässlich der Ausstellung ist ein Katalog mit 244 Seiten Umfang erschienen.
„Die Möglichkeit, im Ausland tätig zu sein, eröffnet uns in vielfältiger Hinsicht neue Wege. Das Planen und Bauen im Ausland ist keine Einbahnstraße. Wir profitieren auch selbst davon – von der Erfahrung, von dem interkulturellen Dialog und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.“ beschreibt Jürgen Engel den interkulturellen Austausch bei seinen Auslandsprojekten. Die Erfahrungen, die er als Architekt in einem fremden Kulturkreis sammeln konnte, schildert Jürgen Engel am Beispiel China und Algerien wie folgt: „Jede Kultur, die sich neu entwickelt, kann das nicht nur aus sich selbst heraus schöpfen. Sie wird immer Impulse von außen verarbeiten müssen, und das ist hier der Fall. Der Wille dazu und die Offenheit dafür, das sind für uns sehr beeindruckende Erfahrungen. Unsere Aufgabe ist es, Neues zu entwickeln, neue Wege zu gehen und die Gesellschaft neu zu interpretieren.“