Ausstellungseröffnung am Montag, den 9. März um 19 Uhr
Ausstellungsende am Donnerstag, den 9. April um 17 Uhr
Es sprechen
Nicola Borgmann Architekturgalerie München
Susanne Stacher ENSA Versailles
Christoph Hölz Archiv für Baukunst, Innsbruck
Seit „Entdeckung der Alpen“ im 18. Jahrhundert und ihrer bis heute andauernden „Eroberung“ durch eine städtische Zivilisation, veränderte sich das Verhältnis zwischen Mensch und Natur grundlegend. Der anfängliche Respekt und die Bewunderung der Erhabenheit der Bergwelt (dem „Sublimen“) wich zusehends einer hemmungslosen Ausnutzung durch den alpinen Massentourismus, als auch durch die grenzenlose Vermarktung ihres Abbilds, etwa in Form von Panoramen und Erlebniswelten auf Weltausstellungen und Vergnügungsparks, wie z.B. Dreamland auf Coney Island bei New York.
Die Architektur ist Spiegel dieser wechselhaften Beziehung. Dreamland Alps stellt exemplarisch 22 Projekte aus den vergangenen 100 Jahren vor, als konkrete Beispiele für das Entwerfen in den Alpen. Ob sie nur projektiert oder auch gebaut wurden, spielte bei der Auswahl keine Rolle. Viele Projekte nehmen auf diese Weise zum ersten Mal dreidimensionale Formen an, die manchmal lediglich auf freien Interpretationen visionärer Zeichnungen verschiedener Architekten basieren.
Der Reigen utopischer und visionärer Projekte reicht von der Lebensreform-Kolonie auf dem Monte Verità (um 1900), den Entwürfen für Sanatorien, Hotels und Seilbahnstationen von Henry Jacques Le Même, Adolf Loos, Franz Baumann, Gio Ponti, Charlotte Perriand und Jean Prouvé bis zum Biwak-Projekt von Ross Lovegrove (2009).
Die Ausstellung wurde im Rahmen der universitären Forschung entwickelt und in Verbindung mit der Lehre an der École nationale d’architecture ENSA-Versailles unter der Leitung von Mag. arch. Susanne Stacher erarbeitet. Studierende haben im Rahmen eines Seminars für Geschichte und Architekturtheorie im 3. Studienjahr zu den verschiedenen Themen recherchiert und Modelle gebaut. Die Umsetzung der Ausstellung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck.
Die Architekturgalerie München zeigt die Ausstellung in Kooperation mit der Bayerischen Architektenkammer und dem Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins.
Ein Katalog (123 Seiten) begleitet die Ausstellung, er wurde unter der Leitung von Susanne Stacher erarbeitet, mit Hilfe des Archivs für Baukunst Innsbruck. Eine italienische Beilage konnte Dank des Museums Arte-Merano erstellt werden, eine französische Version des Katalogs Dank der Maison de l’architecture de Savoie.